Collage zum Blogbeitrag der Elephantine-App

Auch wenn der letzte Blog-Beitrag schon eine ganze Weile her ist, sind wir weder verschollen noch untätig gewesen. Eines unserer Highlights der letzten Zeit ist die Zusammenarbeit mit dem Ägyptischen Museum und Papyrussammlung der Staatlichen Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz.

Im Zeitraum vom 26.04.2024 bis zum 27.10.2024 findet die Sonderausstellung „Elephantine. Insel der Jahrtausende“ in der James-Simon-Galerie und im Neuen Museum in Berlin statt. Die Ausstellung wurde in Kooperation mit dem Ägyptischen Ministerium für Tourismus und Antike konzipiert und ist in den drei Sprachen Deutsch, Englisch und Arabisch zugänglich.
Teil dieser Ausstellung ist die Präsentation herausragender Berliner Objekte und internationaler Spitzenstücke, die archäologische Funde und historische Texte zeitgenössisch interpretieren. Um diese Objekte nicht nur mittels eines Audio-Guides vorlesen zu lassen, sondern tatsächlich erlebbar zu machen, haben wir eine App entwickelt, die sich mit hochaufgelösten Bildern der Ausstellungsstücke in besonderer Art nähert. So kann an einzelne Hieroglyphen ganz nah herangezoomt werden, während man interaktiv eine zeilenweise Übersetzung in den Sprachen Deutsch, Englisch und Arabisch anzeigen lassen kann. Angereichert werden die Schriftstücke durch individuelle Informationen zu einzelnen Schriftzeichen oder besonderen Stellen in alten Texten. Eine Auswahl an einzigartigen Objekten wurde ebenfalls hochauflösend integriert und mit Detailinformationen wie Ausgrabungsbildern oder Geschichten versehen. Realisiert wurde die App für die circa 700 Smartguides des Museums, die zu Besuchszeiten ausgeliehen werden können. Gestalterisch ist von der Objektdarstellung bis zum individuellen Lageplan alles auf die Ausstellung abgestimmt.

Gern wollen wir im Folgenden einen geschichtlichen Hintergrund zur Nilinsel mit auf den Weg geben:

Elephantine ist eine Insel im Nil im südlichen Ägypten, die einst ein wichtiges Handels- und Grenzgebiet darstellte. Die dortige Bevölkerung war außergewöhnlich vielfältig, mit einer einzigartigen Mischung aus Sprachen, Kulturen und Religionen. Der Ort ist weltweit einzigartig, da dort die Geschichte über 4.000 Jahre hinweg in schriftlichen Quellen festgehalten wurde.
Tausende Dokumente, die in zehn verschiedenen Sprachen auf Papyrus und Tonscherben verfasst sind, darunter Hieroglyphisch, Aramäisch, Koptisch und Arabisch, wurden in einem umfassenden europäischen Forschungsprojekt in Berlin entschlüsselt, übersetzt und digital zugänglich gemacht. Berlin verfügt über eine der größten Sammlungen dieser Texte, vergleichbar nur mit denen des Musée du Louvre und des Brooklyn Museum, die ebenfalls an der Ausstellung beteiligt sind. Die Inhalte dieser Texte bieten Einblicke in Themen wie Vielfalt, Familie, Religion, Handel, Recht und Medizin.

Die Sonderausstellung ist noch bis Ende Oktober aufgebaut und definitiv einen Besuch Wert!

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